Was bei der Planung der Entrauchung und Nachströmung zu beachten ist!
Es begab sich einmal in meinem Berufsleben, da wurde ich bei einem Projekt hinzugezogen und bekam zu hören: „Wir sind mitten in der Inbetriebnahme – irgendwie müssen wir aber das Thema Entrauchung noch lösen …“. Joa, denke ich mir, das wäre nicht schlecht. Bei dem Projekt handelte es sich um ein mittelgroßes Krankenhaus mit ca. zwei Dutzend OPs und das Thema Entrauchung wurde einfach still und leise „ausgeklammert“ – so ganz unter dem Motto: „Wir haben zwar Entrauchungsventilatoren auf dem Dach, aber wie die zu entrauchende Abluft da hinkommt, das müssen wir noch klären …“. Oh Mann, dachte ich mir nur. Wir haben viele Fachplaner kennengelernt, die gefühlt das erste Mal mit der Planung einer Entrauchungsanlage konfrontiert und völlig überfordert waren … Daher hier das Best Off, was es zu beachten gilt.
Unser Thema heute: Technischer Brandschutz
Das Thema technischer Brandschutz wird meist in seiner Komplexität unterschätzt. Aber: Frei nach dem früheren Prinzip: „Wir planen mal ein paar Entrauchungsventilatoren und ein paar Meter Entrauchungskanal“ funktioniert keine Entrauchungsanlage – und was ist überhaupt eine Wirk-Prinzip-Prüfung. Es gibt viele Schnittstellen und Abhängigkeiten der Gewerke untereinander, die beachtet werden müssen und vor allem ist ein professionelles und gewerkeübergreifendes Denken gefragt. Im Übrigen auch bei kleineren Anlagen, bei denen der Fachplaner „Lüftung“ die Entrauchungsanlage plant und der Fachplaner „Elektro“ die Brandmeldeanlage (BMA). Die BMA steuert dann evtl. die Entrauchungsanlage an, jedoch bleibt z. B. die große Frage: Woher kommt die Zuluft? Wenn diese von zusätzlichen Ventilatoren für die Entrauchungsnachströmung kommt, ja dann ist das okay … nur meistens kommt diese über Fenster, Tore oder Türen und wer steuert diese an?
Das Problem mit der Zuluft!
Man könnte zurecht sagen, wir legen in der Zuluft durch Fenster und Türen noch jeweils eine Schnittstelle hin. So gäbe es dann Fenster, die im Entrauchungsfall aufgehen, um die Nachströmung zu gewährleisten – und schon entsteht das nächste Problem: Die Fenster müssen erst geöffnet sein, bevor der Entrauchungsventilator anläuft, sonst bekommt das Gebäude einen Unterdruck. „Ja, schon, aber das kann doch die Brandmeldeanlage machen?!?“ Nein, kann sie nicht, die darf nur rückwirkungsfrei eingesetzt werden, also zu gut deutsch: Sie sagt: „Hier brennt´s“.
Okay, wenn das Problem gelöst ist, stellt sich die nächste Frage: Was ist mit den Jalousien? Eine Originalantwort eines Bauherrn war: „Ist doch egal, wenn es brennt.“ Okay, aber was passiert, wenn wir die Anlage in die Inbetriebnahme anschalten oder wenn es Testläufe gibt – dann brauchen wir jedes Mal neue Jalousien??
Sie sehen, Fragen über Fragen …
Was kann man tun, damit die Entrauchung und Nachströmung trotzdem funktioniert?
Es gibt jede Menge bei einer Entrauchungsanlage und Nachströmung zu beachten – hier unsere Tipps, damit Sie von den größten Fehlern verschont bleiben:
- Klären des Entrauchungskonzepts in der Leistungsphase 2 und 3 anhand von Schemata, Grundrissen und 3D-Modellen.
- Die Entrauchungskanäle und E90-Kabel und -Trassen müssen im Standardfall an der obersten Geschossdecke montiert werden – auch diese Platzvorhaltungen müssen berücksichtigt werden
- Klären der Ansteuerung der Entrauchungsanlage / -ventilatoren, Nachströmöffnungen/Nachströmventilatoren und Gesamtkonzept der Steuerung
- Klären des Inbetriebnahme-/Testkonzepts sowie der notwendigen Wiederholungsprüfungen
- Klären der qualitativen und später dann quantitativen Brandfallsteuermatrix – welche Komponente tut was in welchem Entrauchungsszenario?
Wenn auch Sie keine halbgare Lösung wünschen, dann schauen Sie rein https://www.potz-gebaeudeautomation.de/ oder vereinbaren Sie einen Gesprächstermin mit mir.
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