Projekt ohne Anlagenliste
… und jetzt fehlt der Überblick? Mit meinem Team werde ich immer wieder zu kurzfristigen Projekten gerufen. Dort liegen dann ein paar Skizzen auf dem Tisch und daraus sollen wir eine Planung für die Gebäudeautomation machen. Beiläufig wird dann noch erzählt, dass der Bauherr „schwierig“ sei und das Team ja einwandfrei planen würde, aber trotzdem gebe es Spannungen im Projekt.
Keine Planung, keine Übersicht
Das Problem ist, dass viele Fachplaner für Lüftung, Heizung, Kälte, Sanitär, Elektro usw. kein anlagenübergreifendes Verständnis haben, sondern vielmehr jeder in seiner eigenen Welt unterwegs ist. Sie lieben es zu konstruieren und sich über Details Gedanken zu machen. Fakt ist aber: Wenn das Blech und die Rohre im Gebäude sind, fängt es erst an, spannend zu werden und dazu braucht man nun mal Übersichten. Ebenso verhält es sich mit der Planung. Wer keine Anlagenliste hat, hat auch keine Übersicht.
Unsere Tipps zur Anlagen- und Komponentenliste
Damit es nicht soweit kommt, hier unsere Tipps:
- Erstellen oder fordern Sie während der Konzeptionierung in Leistungsphase 2 eine gewerkeübergreifende Anlagenliste mit Anlagenkennzeichnungsschlüssel – entweder einem neuen Anlagenkennzeichnungsschlüssel oder besser noch nach Werksstandard, damit er in Ihre vorhandene Struktur passt.
- In der Entwurfsphase (Leistungsphase 3) muss weiter geklärt werden, wie die Teilanlagen und Komponenten benannt sind. Diese müssen ebenso durchgängig in Listen oder Datenbanken festgehalten werden. So hat z. B. jede Brandschutzklappe, jedes Ventil seinen korrekten Namen und somit haben Sie dann auch Ihre Komponentenliste.
- Weiterhin kann diese Anlagenliste entsprechend für die Gewerke um Auslegungsdaten wie z. B. Ventilator-Leistungen etc. erweitert werden. Somit ist es für die TGA-Gewerke Mechanik oder Elektro auch ein Hilfsmittel.
- Die Anlagen- und Komponentenliste wird natürlich auch vom Gewerk Gebäudeautomation ergänzt, um beispielsweise zu sehen, welcher Schaltschrank/ISP welche Anlage versorgt.
- Wenn Anlagen entfallen, bleiben auch in dieser Liste entsprechende Vermerke.
- Wenn sich Änderungen ergeben, können Sie z. B. aus den Kommentarspalten die Änderungen des gesamten Projekts nachvollziehen und so das Honorar hierfür entsprechend darstellen.
- Sie können den Planungsfortschritt anhand der Anlagenliste plausibel abbilden.
- Für die spätere Inbetriebnahme, Einweisung, etc. werden die Anlagen- und Komponentenlisten ebenfalls benötigt.
Mir würden jetzt noch hunderte andere Themen einfallen, um Übersichten zu schaffen. Deshalb ist eine Anlagen- und Komponentenliste in der technischen Gebäudeausrüstung das A und O und Sie können sofort eine Projektstruktur erkennen. Sie sehen: Die Anlagen- und Komponentenliste ist der Dreh und Angelpunkt für eine saubere und gezielte Projektabwicklung!
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