Mein TGA-Planer funktioniert nicht und liefert fehlerhafte Ergebnisse
Sie haben einen Fachplaner beauftragt, doch dieser liefert nicht das, was Sie sich vorstellen oder er liefert nur solche Ergebnisse, bei denen Ihnen bereits beim ersten Blick auffällt, dass das nichts wird. Kommt Ihnen diese Situation bekannt vor?
In meiner Berufslaufbahn als Fachplaner wurde ich zu einer Niederlassung gerufen, um Unterlagen für ein Projekt zu besprechen und anschließend die Gebäudeautomation zu planen. Nach nur einigen Blicken habe ich festgestellt, dass die Unterlagen Heizung, Kälte und Lüftung nicht zusammenpassen und die Planung der Gebäudetechnik sowie das Gebäude nicht dazu passen. Nach Rückfrage bei meinen Kollegen hieß es nur, dass diese nicht dazugekommen seien, einfach ein altes Projekt genommen und der Plankopf getauscht wurde, denn etwas falsch Abgegebenes sei versichert, etwas gar nicht Abgegebenes nicht. Das machte mich sprachlos.
Was manche Fachplaner planen, lässt sich nicht immer ausführen
Wenn Sie eine ähnliche Situation erlebt haben, dann sind Sie mit Sicherheit auch vom Stuhl gefallen. Was in der heutigen Zeit als Fachplanung TGA abgeliefert wird, ist meist extrem fehlerhaft – Strichpläne in der Entwurfsphase, bei denen man genau sieht, dass die RLT-Anlage oder der Lüftungskanal nicht ins Gebäude oder die Technikzentrale passen; oder „der Klassiker“ die RLT-Zentrale ist so klein, dass das Register eines RLT-Geräts nicht ausgetauscht werden kann. Leider sind diese Ungereimtheiten an der Tagesordnung. Dennoch sind viele Planungsbüros so überlastet, dass Sie überhaupt schon froh sein können, einen Fachplaner beauftragen zu können.
Unsere Empfehlung
Damit Ihnen so etwas nicht passiert:
- Lassen Sie sich bei Vorstellung des Ingenieurbüros vertraglich zusichern, dass die Projektmannschaft, die vorgestellt wurde, auch Ihr Projekt bearbeitet und nicht die Mannschaft von der 2. oder 3. Garde.
- Lassen Sie sich Referenzen anderer Bauherren mit Namen und Telefonnummer geben und fragen Sie an, ob diese zufrieden waren.
- Fragen Sie Ihr Umfeld, wie das Büro ist – die Branche ist nicht sehr groß und meistens kennt Ihr Kollege einen Kollegen, der mit dem Büro schon einmal zusammengearbeitet hat.
- Schmeißen Sie das Ingenieurbüro nur im äußersten Notfall aus dem Projekt – die Folgen sind ähnliche wie bei großen medienträchtigen Projekten. Unterstützen Sie das Büro lieber und lassen Freiberufler als Subunternehmer ins Projekt einsteigen – die Schadenabwicklung können Sie dem Büro immer noch nachträglich verrechnen.
- Sprechen Sie Klartext und lassen Sie sich nicht auf die nächste Leistungsphase vertrösten.
Wenn Ihr Fachplaner nicht funktioniert, haben Sie als Bauherr hinterher mit Problemen in der Ausführung zu kämpfen. In der Planung können Sie mit ein paar Strichen noch etwas korrigieren – doch ist erstmal gebaut, haben Sie ein größeres Problem an Zeit und Kosten, deshalb: Setzen Sie auf einen Fachmann.
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