Bauen ohne Planung – nur im Gewerk Gebäudeautomation möglich?
Die ganze Welt redet von Digitalisierung, intelligenten Gebäuden oder digitalen Zwillingen … die Realität sieht dann aber so aus, dass es, nicht mehr so oft wie früher, aber immer noch häufig, keine Planung für die Gebäudeautomation gibt. Oft treffen wir auf allgemeine Beschreibungen, die für jedes Projekt passen und dann erfolgt in einem Web Tool der Versuch, Regelschemata zu erstellen. Es gibt dann als Unterlagen ein Leistungsverzeichnis (wer auch immer das erstellt hat), TGA-Schemata und Grundrisse, in die ein paar Schaltschränke eingezeichnet wirden. Über die Funktionen des Gebäudes, Sollwerte, Parameter usw. hat sich keiner Gedanken gemacht – das wird vermutlich irgendwie auf der Baustelle geklärt. Wie soll dabei etwas Intelligentes rauskommen? Schließlich macht gerade die Gebäudeautomation das Herzstück und das Gehirn von smarten Gebäuden aus und nicht die Tapete oder der schicke Bodenbelag –wobei das natürlich auch wichtig ist.
Gebäudeautomation? Geht auch ohne Planung … oder auch nicht …
Ein ganz besonderes Highlight diesbezüglich erlebte ich mal auf genau so einer Baustelle – wir waren in der Position der Qualitätssicherung auf der Mieterseite. Dort wurde jemandem eine Art Anlagenbeschreibung in die Hand gedrückt, welche die Überschrift „Funktionsbeschreibung“ hatte, aber keine war und diese sollte durch uns dargestellt werden. Da keiner aus der Projektentwicklungsmannschaft einen TGA-Hintergrund hatte, kaufte man sich diesen oben genannten „Jemand“ zur Unterstützung ein. Dieser nannte sich „Technisches Projektmanagement“, nannte sich Sachverständiger mit jahrelanger Erfahrung als Gutachter, war aber weder staatlich vereidigt noch sonst etwas.
Kurzum, er meinte, wir würden eine Studienarbeit daraus machen. Wir wollten einfach nur eine Ausführungsplanung für die Gebäudeautomation haben, in der das Bausoll festgelegt wird und nicht nur „Stückwerk“, ganz unter dem Motto: „Such dir die Infos doch selbst zusammen und wenn nicht, dann sag uns, was wir tun sollen“. Andererseits hat sich dann kurz vor Übergabe der Bauherr beschwert, dass er jede Woche ein paar Nachträge bekommt und dies bei der Gebäudeautomation besonders schwer ist, da auch er das nicht bewerten kann, ob das o. k. ist oder nicht. Den Ärger hätte er sich sparen können.
Planung ist das halbe Leben
Wir empfehlen grundsätzlich, eine ordentliche Planung der Gebäudeautomation zu machen. Ansonsten ist das Risiko sehr hoch, dass Sie ein Gebäude mit unendlich vielen Fehlfunktionen oder sogar gar keinen bekommen. Wer die Funktionen nachher testet und ob sie überhaupt in den Regelbetrieb kommen, der es vom fehlerfreien, anlagenoptimierten zum energieoptimierten Betrieb schafft, steht dann auch in den Sternen – denn wenn nichts geplant ist, kann auch alles Mögliche eingebaut werden.
Daher:
- Eine ordentliche Planung der Gebäudeautomation besteht mindestens aus GA-Topologie, Regelschemata, GA-Funktionslisten, Grundrissen und einer Funktionsbeschreibung. Toll wären natürlich auch noch eine Verbraucher/Einspeiseliste, eine Ventilauslegungsliste usw.
- Bei einem Umbau im Bestand muss natürlich der Bestand aufgenommen und auch dort die bestehende Dokumentation geprüft werden.
- Funktionstests, also die Funktionsprüfung – in jedem Fall von einem Fachmann machen lassen!
Die Ausführungsplanung legt das Bau Soll fest, auch wenn manche meinen, sie könnten sich das sparen oder nur halbherzig machen. In dem Fall: viel Spaß in der Ausführung, denn was Halbgares in der Planung wird beim Bauen in der Regel nicht wirklich besser oder wird dann halt irgendwie.
Wenn Sie sich das ersparen wollen, dann schauen Sie rein https://www.potz-gebaeudeautomation.de/ oder vereinbaren Sie einen Gesprächstermin mit mir.
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