Allgemeine Funktionen der Raumautomation – welche gibt es?
Letztens hat mich ein Planungsbüro angerufen und gefragt, ob ich Zeit habe mit Ihnen ein Bürogebäude zu planen – die Antwort war einfach – klar, ein Bürogebäude ist kein Problem, so viele Schnittstellen wie in einem komplexen Laborgebäude gibt’s da ja nicht – das kriegen wir immer unter. Spannend war dann das Auftaktgespräch mit dem Auftraggeber, der noch nie etwas von integraler Raumautomation und welche Funktionen so ein Raum haben kann, gehört hat. Als dann die Architektur als Koordinator für alle Gewerke auch noch mitgeredet hat, war die Verwirrung groß. Daher möchte ich heute mal die grundlegenden Funktionen der Raumautomation beschreiben.
Bürogebäude zu planen – die Antwort war einfach – klar, ein Bürogebäude ist kein Problem, so viele Schnittstellen wie in einem komplexen Laborgebäude gibt’s da ja nicht – das kriegen wir immer unter. Spannend war dann das Auftaktgespräch mit dem Auftraggeber, der noch nie etwas von integraler Raumautomation und welche Funktionen so ein Raum haben kann, gehört hat. Als dann die Architektur als Koordinator für alle Gewerke auch noch mitgeredet hat, war die Verwirrung groß. Daher möchte ich heute mal die grundlegenden Funktionen der Raumautomation beschreiben.
Zeitprogramme und Betriebsarten
In dem sogenannten Zeitprogramm sind verschiedene Funktionen pro Raum oder Raumgruppe festgelegt. Ab wann ist zum Beispiel der Raum aktiv? Bis wann muss das Licht an sein? Muss der Raum durchgängig geheizt werden? Was ist mit den Jalousien? Wann ist der Raum in welcher Betriebsart wie Komfort bzw. Prekomfort oder Schutzbetrieb? Das hat den großen Vorteil, dass ich in Räumen, die nicht genutzt werden und keine Energie benötigen, diese ausschalten und somit Energie sparen kann. Und gar nicht mal so wenig. Wenn 24 Stunden 100% sind, spare ich für jede nicht genutzte Stunde ca. 4% Energie. Aus Erfahrung weiß ich jedoch, dass der Wert eher bei 6% liegt. Dies bestätigt auch die Fachliteratur.
Anwesenheitsauswertung
Bei der Anwesenheitsauswertung habe ich beispielsweise an der Decke Präsenz- oder Multi-Sensoren. Mit ihnen kann ich erfassen, ob sich jemand in dem Raum aufhält. Für den Fall der Anwesenheit werden verschiedene Funktionen hinterlegt: Beleuchtung an oder aus, Steuerung des Sonnenschutzes, Regelung der Raumtemperatur etc. Man kann das beispielsweise sogar so weit treiben, dass die Anwesenheitsauswertung Meldungen liefert, ob und wie lange jemand an diesem einen Schreibtisch gesessen hat. Diese Information kann dann an die Reinigungskräfte, so dass sie wissen, genau der Schreibtisch ist zu säubern. Auch durch eine kluge Anwesenheitsauswertung kann Energie sinnvoll gespart werden.
Raumnutzungsarten
Für die verschiedenen Nutzungsanlässe eines Raumes können verschiedene sogenannte Szenen programmiert werden. Nehmen wir als Beispiel einen Vortragsraum: Szene 1 = großes Plenum, alle Lichter sind an; Szene 2 = Licht ist nur auf den Vortragenden gerichtet; Szene 3 = Beamer läuft; usw.
Konstantlichtregelung
Was ist das? Ich erfasse die Raumhelligkeit und das Beleuchtungsniveau. Sprich, das Licht oder die Leuchte ist genau auf die Helligkeit eingestellt, die ich benötige. Es geht also nicht um Licht an oder aus, sondern die Leuchte ist so gesteuert, wie ich es wirklich benötige – nicht zu hell und nicht zu dunkel. Damit können gemäß unserer Erfahrung, die auch die Fachliteratur wiederspiegelt circa 50% der Lichtenergie eingespart werden.
Tageslichtstrahlung
Das ist im Prinzip die abgespeckte Variante, die nur dort zum Einsatz kommt, wo man sinnvoll etwas schalten kann. Je nach Tageslicht regulieren die Leuchten automatisch die gewünschte Raumhelligkeit. Auch hier lassen sich bis zu 20% Energie sparen.
Automatiklicht
So nennt man die Funktion eines schaltbaren Lichts mit Präsenzerkennung. Vielleicht kennen Sie das auch, man sitzt auf der Toilette und nach einer Minute (weil es falsch eingestellt ist) geht das Licht aus. Das ist ganz besonders unschön, wenn der Sensor falsch positioniert wurde und man zum Licht anmachen bis auf den Flur muss … Schlau geplant kann dies aber viele Vorteile haben. Sobald jemand den Raum betritt, geht das Licht an. Und niemand vergisst, das Licht auszuschalten.
Sonnenstandsautomatik
In Gebäuden gibt es oftmals außenliegende Jalousien, die u. a. für den Wärmeschutz des Gebäudes wichtig sind und innenliegende Jalousien. Diese sorgen hauptsächlich für Blendfreiheit am Arbeitsplatz. Mit der Sonnenautomatik kann man mit den entsprechenden Wetterdaten den außen liegenden Sonnenschutz so einstellen, dass er immer wieder die passende Position einnimmt. Entsprechend der Strahlungsintensität fährt das Ding automatisch hoch und runter. Eine noch bessere Lösung hinsichtlich Blendfreiheit ist die Installation von Lamellen. Sie schützen gegen Blendung, verdunkeln aber nicht so extrem wie Jalousien, so dass kein Licht tagsüber zugeschaltet werden muss.
Außenbereichsschaltung
Je nach Jahreszeit schaltet sich die Beleuchtung der Außenanlagen oder Leuchtreklamen zeitlich früher oder später ein.
Schlechtwetterschaltung
Welche Bereiche in meinem Gebäude sind wetterabhängig? Da wären die außenliegenden Jalousien, die bei Sturm einfahren bzw. hochfahren müssen, um nicht zerstört zu werden. In welche Fenster könnte es theoretisch reinregnen und sollten daher automatisch geschlossen werden? Sollten keine Fenster mit steuerbaren Motoren verbaut sein, empfehle ich die Installation von EnOcean Fenstergriffen. Diese können eine externe Meldung senden und sagen: lieber Wachdienst oder lieber XY, lauf mal ins dritte Geschoss ins Büro und schließe das Fenster.
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